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Barbara Zollinger:
Kindersprachen. Kinderspiele


Barbara Zollinger beschäftigt sich seit 1977 als Logopädin und Referentin für Psycholinguistik an den Universitäten Freiburg, Basel und Zürich mit der kindlichen Sprachentwicklung und deren Störungen. In ihrem zuletzt erschienen Buch „Kindersprachen. Kinderspiele“ stellt sie Kinder im Alter von 2-11 Jahren vor, die sich der Standartsprache und der normalen Spieltätigkeit verweigern. Zollinger sucht nach Möglichkeiten, diese Kinder zu verstehen. Grundansatz dabei ist, auch bei diesen Kindern Stärken zu entdecken und daran anzuknüpfen. Damit grenzt sich Zollinger von einem klinischen Vorgehen ab, dass die Probleme kleinerer Kinder hauptsächlich über die Beratung ihrer Eltern zu lösen versucht. Bereits im Eingangskapitel (Tätigkeiten von Kindern) „Bedeutung geben und deuten“ wird dieser zentrale Blick auf die kindliche Persönlichkeit eindrucksvoll geschildert. Eng verbunden damit ist auch eine Selbstreflexion der Therapeutin auf ihren Prozess und ihre Gefühle. Zollinger bekennt sich im Vorwort bereits zum Mut zur Lücke. Es ist nicht ihr Anliegen eine geschlossene Theorie der Sprach- und Spielauffälligkeiten dazulegen, sondern Theorien verständlich zu übersetzen. Das bietet dem Spezialisten wenig Neues, umso stärker spricht es Eltern, Erzieher, Lehrer, Ergotherapeuten u.a. an, zumal Zollinger auch grundsätzliche pädagogische Elemente reflektiert wie Elterngespräche, Kinderspiele u.a. Das Inhaltverzeichnis zeigt bereits, dass Zollinger bewusst Themen aufgreift, die derzeit stark diskutiert werden wie: ADS- Kinder, Mehrsprachigkeit, sexuelle Übergriffe und Sprachstörungen, IQ- Diagnostik u.a.m. In einigen Fallvorstellungen gibt Zollinger ihre Abklärungsbefunde (österreich. Wortschatz) wieder, die Pädagogen in Deutschland als Anregungen für eigene Beurteilungen und Entwicklungsberichten heranziehen können.



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